Die Speiermühle

Die Speiermühle 

Speiermühle

In der Wald.Urk.Nr. 10 478 steht geschrieben:

„1337 übergaben Hermann von Otmaringhausen, Commenfator (Kontur und Konvent) der Johanniterkommende Wiesenfeld (bei Frankenberg) dem Grafen Heinrich V. von Waldeck alle ihre Rechte an fünf Hufen, Ländern u. Wiesen und Zubehör im Dorf Hemmighusen gelegen mit einer Mühle und verzichteten auf alle Rechte daran.“ 

1537 werden von der Mühle in Hemmighausen "2 Mark Grundgeld" erhoben. Der Amtsrat zu Itter lässt um diese Zeit auch eine Mühle in Deisfeld errichten, gegen deren Bau sich Hemmighausen erfolglos wehrte. Beide Mühlen entrichten im Jahr 1546 Grundgeld. 

Der Hausname "Speiermühle" entstammt dem Grundstück "Speier". Nachweislich im Jahr 1337 bis zu einem Brand im Jahr 1868 stand auf diesem Grundstück ein Mühlengebäude in nord-südlicher Richtung. 1648 wird berichtet:

"Die Mühle bey Hemighaußen, die Speier-Mühle genandt, ist ein einzel Gebäud, und das Haus und Mahlwerk nach in ziemlichen..., hat sonst von Garten oder anderen weiter nichts dabey, Zinßet der Herrschaft jährlich 20 Fl."


Das Gebäude soll durch den damaligen Besitzer im Jahr 1868 wegen Geldmangels eigenhändig angezündet worden und fast vollständig niedergebrannt sein. Ein Schmied aus Hemmighausen kaufte das Grundstück mit den umliegenden Wiesen und Feldern und errichtete - jetzt in west-östlicher Richtung - ein Fachwerkhaus, das ursprünglich in Usseln seinen Platz hatte. Die Reste der abgebrannten Mühle setzte er notdürftig instand.

Wilhelm Becker aus Eimelrod kaufte die Mühle im Jahre 1888 und renovierte es grundlegend.

1935 / 1938 wurde in der Mühle eine neue Mahleinrichtung mit Wasserantrieb (Turbine) eingebaut, hierzu wurde der Mühlenteil grundlegend umgebaut.


Im Jahre 1960 wurde die Mühle noch einmal umgebaut und um um weitere Lagerräume und ein Getreidesilo erweitert.


Das heutige Aussehen erhielt das Gebäude durch bauliche Veränderungen des Wohnhauses in den Jahren 1972 und 1982.





Die Mühlenbesitzer

1770          Erwähnung des Namen Wilke

       - 1873 Friedrich Wilke

1873 - 1888 "Ein Schmid" Namens Kesting aus Hemmighausen

1888 - 1919 Wilhelm Heinrich Johannes Becker und Ehefrau 

                Luise geb. Sauer

1919 - 1958  Wilhelm Becker und Ehefrau Marichen geb. 

                 Fisseler

1958 - 1989  Albert Becker und Ehefrau Erna geb. Wilke

1989 - ......  Lothar Becker und Ehefrau Heike 

                 geb. Kleinschmidt

 


Nutzung der Wasserkraft / Stromerzeugung 


Zur Erzeugung von Strom aus Wasserkraft baut man im Jahr 1920 einen Generator in die Mühle ein. Etwa fünf Jahre später erfolgt der Einbau eines Dieselmotors um im Sommer bei Wasserknappheit zusätzlich Kraft zur Verfügung zu haben.

1938 ersetzt eine Turbine das Mühlrad. 

1986 wurde das Wehr, Mühlengraben und Turbine wieder reaktiviert und nun zur Stromeinspeisung in das öffentliche Netz genutzt

1997 wurde die Turbinenanlage komplett erneuert und drei Jahre später der Wassereinlauf mit einer modernen Rechenreinigungsanlage ausgestattet.


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